Via Baltica 2018 / Etappe 7: Grimmen – Tribsees
Die erste Etappe mit knapp 30 Kilometern
Heute sollte es von Grimmen durch das Trebeltal bis nach Tribsees gehen. Das wäre dann meine erste Etappe auf dieser Pilgerfahrt die annähernd 30 Kilometer hat.
Ich habe herrlich geschlafen in der tollen Unterkunft bei Pastor Schmidt in Grimmen. Ich durfte am Vortrag die Waschmaschine im Pastorat benutzen und konnte somit meine durchgeschwitzen Sachen waschen und auf der Wäschespinne im Garten trocknen. Dadurch hatte ich heute frische Sachen und konnte nach dem Frühstück gestärkt die heutige Etappe angehen. Da ich immer durch das frühe schlafen gehen mit dem Sonnenaufgang wach werde komme ich erstaunlich früh hoch und entsprechend früh auf den Weg. So geht es heute auch schon um 7:30 Uhr los.
Es geht erstmal durch eines der Stadttoren von Grimmen nach Westen aus der Altstadt heraus. Dann am Bahnhof vorbei und gleich hinter den Gleisen rechts ab und nach 100 m wieder links. Dieser Strasse folge ich erst durch ein Plattenbauten Wohngebiet, dann durch ein Einfamilienhaus Wohngebiet bis sich die Perepherie der Stadt verläuft und ich wieder Mutterseelenalleine auf weiter Flur bin. Nach rund 4 – 5 Kilometer, kurz vor Grellenberg mit seiner stinkenden Geflügelanlage, ist auf der rechten Strassenseite eine überdachte Tisch-Bank Kombination die ich nutzte um mein Frühstück zu mir zu nehmen.
Von hier aus ging es dann weiter auf der Asphaltstrasse bis zu dem Ort Bassin. Dort geht es rechts ab in den Ort hinein um dann nach 300 Metern links über die Felder zu führen. Ab hier führt die Via Baltica auf einem Feldweg um eine riesige Legeanlage herum. Dieser Teil ist angenehm zu gehen aber Mücken sind hier ebenfalls Begleiter. Hat man die Legefabrik umrundet führt der Weg wieder Richtung Westen durch sanft hügeliges Terrain bis Kirch Baggendorf. Ab hier führt der Jakobsweg wieder ein Stück Richtung Norden und überquert die Trebel. Dahinter leitete die Ausschilderung mich wieder nach Westen und es geht einen Trampelpfad an der Trebel entlang. Auch hier steht und fällt die Begehbarkeit des hiesigen Jakobsweges mit dem Mähzustand. Ich hatte Pech es wurde vor 5 Tagen gemäht – ja – das was auf dem Foto zu sehen ist, soll der Jakobsweg sein.
Die Streckenführung ist wirklich schön, hat jedoch auch Nachteile. Als erstes, wie schon erwähnt, wäre da mal das hohe Gras. Als zweites auf jeden Fall die Mücken und Bremsen die natürlich am Wasser leben und sich über jeden schwitzenden Körper erfreut hermachen. In einem kleinen Waldstückchen auf diesem Webabschnitt an der Trebel entlang haben sie mich dann aber wirklich erwischt. Weil ich im gehen nicht dauernd mit Hand an meine Waden hauen konnte, habe ich die Waden beim gehen einfach zusammen gepresst oder aneinander vorbei reiben lassen beim gehen. Das Ergebnis kann man auf diesem Foto sehen. Aber es war auszuhalten. Die Ruhe, die Abgeschiedenheit und die wunderschöne Natur haben diese Etappe zu einer der schönsten gemacht. Ich habe es auf jeden Fall genossen!
Ja ja und wenn man denkt nun habe ich es ja fast geschafft – dann zieht es sich noch stundenlang. So auf dieser Etappe auch wieder. Ich komme etwas südlich von Rekentin aus dem Schilf auf die Strasse gestolpert. Nun mit Asphalt unter den Schuhen geht es sich wieder ganz leicht und ich denke: „Naja noch zwei Kurven dann biste angekommen“ Nee nee, es ging nach erfolgreicher Trebelüberquerung (diesmal von Nord nach Süd), wieder runter von der Strasse auf einen Rad- und Wanderweg der an dem Ort Siemsdorf vorbei führt. An einer Wanderwegkreuzung biegt der Jakobsweg rechts ab Richtung Westen etwa 2 Kilometer bis zu der Ansammlung Oberschlag. Dort geht die Via Baltica wieder auf die Hauptstrasse, die hier Goethestrasse heißt, und führt rein nach Tribsees.
Ich kam dann kurze Zeit später an das Ortseingangsschild von Tribsees und war wieder mit Beckerfaust stolz auf mein heutiges Tagespensum. Nach ein paar weiteren Hundertmetern erblickte ich eine Büste von Goethe, naja ich befand mich ja auch in der Goethestrasse, was soll man da erwarten. Kurz darauf hält auf der andern Strassenseite ein Kleinwagen an und der Fahrer fragt mich ob ich Pilger sei und ob ich Unterkunft suche. Erfreut bejahte ich die Frage. Toll, er nahm mich die letzten Meter im Auto mit zum Pilgerhus. Es war Michael Wunner der Betreiber des Pilgerhus. Ich konnte mir eine NVA Pritsche aussuchen, duschen, den Kühlschrank nutzen und meine Wäsche mit der Hand waschen und auf die Leine hängen. Herrlich war das Wetter heute, so um die 28 Grad. Auch am Abend war es immer noch so mild das wir noch bis 21:00 Uhr draussen am brennenden Feuerkorb saßen und uns bei einem kühlen Lübzer Pilsner sehr nett unterhielten.
Wetter: Heiter
Temperatur: 28 Grad
Etappenstrecke: 27,3 km
Etappendauer: 5:55 Stunden