Camino Frances / Etappe 4: Pamplona – Puente La Reina

Zu Anfang ist es immer schwer

Die erste Etappe bringt mich von Pamplona in die Königinnenstadt Puente la Reina. Doch vorab galt es den Alto del Perdon zu überwinden. Ein Abenteuer das sich gewaschen hat aber auch viel Spaß machte und eine berauschende Aussicht mit sich brachte.

Heute bin ich früh um 6:30 Uhr wach geworden und habe mich langsam fertig gemacht. In der Albergue „Jesus y Maria“ gibt es kein Frühstück, so dass ich auf dem Weg durch die Stadt in einer Panaderia nach einem leckeren Frühstück suchte und fand. So streifte ich also die Zitadelle von Pamplona und pilgerte nach einiger Zeit durch Cizur Menor. Hinter dem Stadtteil ging es dann in den von mir ersehnten ländlichen Teil über. Der Weg führte durch abgeerntete Felder Richtung Alto del Perdon. Eigentlich ging es immer bergan, mal gemäßigt, mal steiler. Bis ich nach gefühlt 2,5 Stunden oben angekommen bin.

Ein sagenhafter Ausblick und die berühmte Pilgergruppensiluette aus rostigem Stahl empfingen mich hier oben wo immer der Wind weht. Es heißt: Hier treffen sich der Weg der Sterne (Compostela) und der Weg der Winde. Eine schöne Metapher finde ich. Dann muss man auch wieder runter von diesem Berg. Leider ist der Abstieg sehr viel beschwerlicher. Ersten geht der Abstieg sehr auf die Knie, zweitens besteht der Weg aus faustgroßen Steinen was den Abstieg sehr wackelig macht. Aber nach einer Stunde komme ich in den nächsten Ort namens Uterga. Dort finde ich etwas zu trinken und eine Sitzgelegenheit für eine kurze Pause.

Nach einem Moment des Verschnaufens geht es weiter in Richtung Westen. Ein schöner Weg vorbei an Mandelbäumen mit frischen Mandeln geht es dann in den Ort Muruzábal. Hier kann man sich entscheiden ob man einen 5 Kilometer Umweg zu der Templerkirche Eunate (Iglesia de Santa María de Eunate) oder direkt weiter geht nach Obanos. Ich entschied mich für den direkten und kürzeren Weg. Dieser führte dann durch Obanos wo der Camino Aragones auf den Camino Frances trifft. Gemeinsam geht es durch ein Stadttor und dann den Hügel herunter, an Vorgärten entlang bis nach Puente la Reina.

Im Ort wählte ich die zweite Herberge weil dort zwei deutsche vor der Tür saßen und sich angeregt unterhielten. Das war für mich ein Zeichen – und wie sich später heruas stellte auch ein gutes Zeichen, denn hier traf ich auf Manuel. Er wurde mein Caminoengel, da er mir half meine ersten Blasen zu behandeln. Manuel ist Katalane, in Barcelona geboren und hat 3 Jahre in Frankfurt gelebt und studiert. Gegen Abend gingen wir gemeinsam zum Supermarkt Dia um Abendbrot und Früstück zu besorgen. Zurück zur Herberge. Es handelt sich um die bekannte „Albergue de los Padres Reparadores“ direkt an der Abzweigung auf der man zur Kirche und in die Stadt geht. Die Herberge mit den vielen Torbögen. Es ist eine ordentliche saubere Albergue mit 100 Betten aber einem wunderschönen Garten mit Rasen und Platanen und Gartenmöbeln. Richtig gut zum relaxen. Ich schlief früh und schnell ein.

Fazit des heutigen Tages:

Ein Berg kann auch Spaß machen, wenn die Motivation groß genug ist.

Kategorie: Allgemein | von: Admin
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