Camino Frances / Etappe 3: Zubiri – Pamplona

Auf geht es auf dem Jakobsweg in Spanien

Diese Etappe bringt mich von Zubiri nach Pamplona. Der Weg führt am heutigen Tag erstmal aus den Pyraenen-Ausläufern heraus in die Hauptstadt Navarra’s.

Nach der Anreise und dem Schreck mit dem vermeintlich verlorenen Spindschlüssel habe ich dann echt ganz gut geschlafen. In der Albergue „Zaldiko“ gibt es kein Frühstück, so dass ich mich des direkt neben dem Eingang stehenden Automaten bedient habe. Natürlich war das kein bekömmliches Frückstück sondern ein Marsriegel und eine Packung Kekse. Dann ging es los! Als erstes über die Puente de la Rabia und den Hügel hoch (na klar!). Der Weg verschwindet nach der Überquerung eines kleinen Rinnsals auch gleich in einem Wald um nach etwa 1 Kilometern auf die Straße zu führen die an dem nicht so schönen Magnesiumabbau vorbei führt.

Die Straße und danach ein schmaler Pfad durch die hohe Wiese sind insgesamt bestimmt wieder einen Kilometer. Dann kommt man an eine lange und steile Treppe die mitten im Gelände runter geht zu einer breiten Schotterstraße. An dessen Ende nach rund 300 Metern geht dann der Camino wieder rein ins Gebüsch als normaler Wanderweg. Kurz darauf kommt man an eine kleine Häuseransammlung die auf einem kleinen Hügel liegt und in der sich die Fuente del Peregrino befindet. Die Möglichkeit nutze ich und zippte mir die Hosenbeine ab, weil es inzwischen schon schön warm geworden war.

Ab da gingen wir Pilger auf einer asphaltierten Straße vorbei an der Ermita de Santa Lucia, durch den kleinen Ort Ezkirotz durch einen Wald um dann bei den großen Lagerhallen raus zu kommen auf deren Giebelseite dieser tolle „Willkommen im Baskenland“ Schriftzug angemalt ist. Von da aus geht es immer wieder über Wiesen und durch Knicks in denen man meistens im Schatten Schutz vor der Sonne hat. Es geht dann am Rio Arga entlang und wir streifen den Ort Larrasoaña. Aber der Camino geht an dem Ort vorbei. Dafür kommen wir in das kleinere Örtchen Akerreta welches natürlich wieder auf einer Anhöhe liegt. Von hier aus geht es immer weiter am Rio Arga entlang durch einen Wald.

Der Weg ist spannend für große Menschen, denn der Weg der durch die Knicks führt ist oben zusammen gewachsen, so dass es wirkt als ginge man durch eine natürliche grüne Röhre. Leider ist diese Röhre nicht überall 2 Meter hoch. Der Weg am Rio Arga entlang wurde vereinzelt vom Fluss über- bzw. unterspült. So wurde verscht den Weg an einigen Stellen mit großen Betonquadern zu stabilisieren. Man muss sich die Frage stellen ob man über die Betonquader balanciert oder gekonnt drumherum tänzelt. So kommt der Weg plötzlich aus dem Wald heraus und rechts direkt über eine Brücke über den Rio Arga. Gleich hinter dem Fluss am anderen Ufer gibt es ein kleines Paradies für Pilger. Es handelt sich um das La Parada de Zuriain.

Ein Gastronomiegeschäft mit kalten Drinks und Kleinigkeiten zum Essen – der richtige Platz für ein verdientes Mittagspäuschen. Ich nahm eine kalte Coke Zero und ein Bocadillo mit Tortilla und einen Apfel. Hier treffe ich auch einen deutschen Pilger wieder mit dem ich vorher schon zusammen getroffen bin. Das Parada ist der Eingang in den Ort Zuriain. Nach einer halbstündigen Pause verabschiede ich mich von gemachten Bekanntschaften und marschierte weiter. Von Zuriain aus geht es erstmal rund 600 Meter an der Nationalsstraße entlang die von Saint-Jean-Pied-de-Port über die Pyränen nach Pamplona führt. Nicht wirklich schön weil es durch den Autoverkehr ziemlich laut ist. Aber was soll’s die Strecke soll ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen sondern mich nach Pamplona bringen, was sie am Ende irgendwie auch tat. Davon später mehr…

Es geht links von der Hauptstraße ab und unterhalb eines verfallen Gebäudes das in den Felsen gebaut wurde entlang. Von hier an geht es wieder ein bisschen bergan aber wieder durch einen Wald. Als der Wald sich ein bisschen lichtet haben wir einen tollen Blick in das Tal durch das die Nationalstraße führt. Kurz darauf kommen wir nach Irotz mit seiner Quelle, dessen Wasser jedoch nicht trinkbar ist, und der Iglesia de San Pedro. Von dort geht es eine asphaltierte Straße bergab und dann eine Brücke über den Rio Arga und dahinter direkt links auf einen schmalen Pfad durch die Büsche. Plötzlich kommt man aus dem Gebüsch in dem diesseits der Nationalstraße gelegenen Ortsteil von Zabaldika.

Hat man sich die Steigung hoch gearbeitet hat man von da einen tollen Blick in die umliegende Landschaft. Da mir die Steigung zu anstrengend war bin ich diesseits des Rio Arga geblieben und die Variante östlich des Flusses Richtung Süden genommen. Hier geht es immer schön am Flussufer entlang, später auch mal durch ein Gewerbegebiet bis man beim Fluvial de la Comarca de Pamplona, Huarte herauskommt. Sehr schön angelegter Park am Fluss mit kleinem Wasserfall. Aber weiter geht’s durch Wohn- und Industriegebiete. Irgendwann komme ich auf die Calle Mayor und bin damit wieder auf dem offiziellen Jakobsweg. Von hier aus gehe ich weiter Richtung Kathedrale in der Innenstadt von Pamplona.

Doch zuvor geht es noch über die Magdalena Brücke und um die gewaltigen Wehranlagen der Stadtmauer herum in die Innenstadt hinein. Meine Herberge ist heute die Albergue Jesus y Maria. Ich telefoniere noch nach Hause und gehe nach dem Wäsche waschen zeitig ins Bett. Von dort geht verläuft der Camino um ein Feld herum um dann die Nationalstraße zu unterführen und auf der anderen geht der Weg steil den Berg hinauf, nach Hundert metern sogar als Treppe.

Fazit des heutigen Tages:

Manchmal muss man auch angstfrei eigene Wege gehen.

Kategorie: Camino Frances ·Jakobsweg | von: Admin
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