Die ewige Suche nach dem goldenen Wanderschuh
ist eine ganz individuelle Suche
Die Suche nach dem richtigen – dem goldenen Wanderschuh – ist wie die Suche nach dem heiligen Gral: Ziemlich langwierig und fast ohne Aussicht auf Erfolg. Trotzdem hatte ich immer die Hoffnung doch noch einen Volltreffer zu erzielen. Immer wieder sah ich, las ich oder hörte ich von weiteren Schuhen die die Richtigen sein könnten….. Tja, die Suche wurde eine lange und fast aussichtslose, bis….aber dazu später!
Die ersten Geh (Schuh) Versuche
Mein erstes Paar Wanderschuhe waren von LOWA und zwar die Renegades Mid GTX ws. Klassiker und die meist verkauften Wanderschuhe in Deutschland. Schwer, dafür gute Bindung, Stabilität in der Fessel und Vibram-Sohle. Die leichte Trennung von Hacken und Ballenbereich und ie geringe Sprenung sprechen für den Schuh, das relativ hohe Gewicht und die Steifigkeit sprechen gegen ihn. Meine Erfahrung waren ebenfalls different: So habe ich eine perfekte Stütze meiner weichen Fesseln gehabt, aber eben auch die fehlende Abrollfähigkeit. Letztendlich hat mich dieser Schuh verlassen als ich auf dem Camino Frances immer wieder an der rechten Ferse Blasen bekam. Es fühlte sich an als ob ich ein kleines Steinchen im Schuh hätte. Mehrmaliges kontrolieren des ausgezogenen Schuhs brachte dann nach Tagen folgendes zum Vorschein: In der Seitenwand muss sich Material gelöst haben welches gewandert zu sein schien und letztlich hat sich eine Ecke umgelegt und war deutlich spürbar, so stark das sie mir diese Blase an der Ferse verursachte. Ich musste den Schuh auswechseln in Spanien.
Das war es dann doch noch nicht
In einem Sportgeschäft vor Ort war die Auswahl für meine Schuhgröße (48) gering und mit einigem Anprobieren und etwas Beratung seitens des englischsprachigen Personals fiel meine Entscheidung auf den Inov 8 Trail Talon 290. Ein extrem leichter Trailrunner. Das war für mich und meine Füße so ein krasser Unterschied das sich meine Muskeln und Sehnen mit starken Schmerzen verabschiedeten. Dank Corona wurden gerade die Grenzen innerhalb Spaniens zugemacht so das ich ohnehin abreisen musste. Kapitel abgeschlossen.
Die unendliche Geschichte mit dem richtigen Schuh
Wieder zu Hause, aber des Wandern nicht müde hatte ich ein bisschen Angst wieder diese flachen, leichten Trittchen anzuziehen. Also kaufte ich mir wieder Renegades (siehe oben) hatte ich damit, abgesehen vom Materialfehler, ja eigentlich gute Erfahrungen gemacht. Aber, womit auch immer es zusammenhängt, meine Füsse haben sich im Laufe der Zeit verändert und sind größer und breiter geworden. So habe ich im gut geschnürten Zustand das Gefühl mein kleiner Zeh würde eingedrückt werden. Also 800 km damit wandern – unmöglich!
Ich brauchte also wieder eine neue Idee oder Innovation. Da kam der Adidas Free Hiker 2 mit seiner super genialen Trittdämpfung gerade recht. Toller Schuh mit dem ich kilometer weit gehen könnte – wenn, ja wenn da nicht der Schaft wäre. Die Schnürung reichte für mich nicht hoch genug an den Schaft so das dieser an der Fussfessel scheuerte. Adidas Free Hiker 2 = Jakobsweg, ade. Den Gedanken konnte ich auch verabschieden.
Es kann doch nicht sein das ich keinen Schuh finde
Dann erzählte mir meine Frau plötzlich von einer Werbung im Fernsehen in der ein Fußballspieler einfach im stehen in seine Schuhe schlüpft. Toller Schuh, ein Skechers Slip on, tolle Innovation mit dem verstärkten Fersenpolster. Aber der Schuh ist gewebt und nicht aus GoreTex oder Leder und damit leider jeder Naturgewalt schutzlos ausgeliefert. Zum wandern oder pilgern damit nicht geeignet. Ich habe ihn mir als Alltagsschuh gekauft. Aber dann muss doch ein Wanderschuh von Skechers optimal sein? Also habe ich mir den Skechers Allterrain Escape Plan gekauft. Schön leicht und verwindbar aber leider drückte die Schnürung auf dem Spann wenn ich die Schuhbänder so anzog das der Schuh nicht rutscht. Ebenfalls Fehlanzeige.
Mir fehlte langsam die Hoffnung auf einen vernünftigen Schuh
Mir war noch in Erinnerung, dass ich auf dem Camino Frances 2022 ohne ende Pilger in HOKA Schuhen gesehen habe. Nun schaue ich gerade eine Youtube Filmreihe von einem Pilger der jetzt gerade pilgert und Probleme mit den Füssen bekam. Er kaufte sich: HOKA Schuhe. Ok, dachte ich, dass ist bestimmt kein Zufall. Ich probiere es auch mal aus. Gesagt, getan: HOKA Anacapa Low GTX gekauft. Zu schmal für meinen Fuß…… Ich wollte schon aufgeben…..
……und dann geschah nichts…
Dann kam wie eine Eingebung folgender Satz in mir hoch: „Probier doch mal einen HOKA Runningshoe, es können sich doch nicht so viele Menschen irren.“ Also kaufte ich mir ein Paar HOKA Challenger ATR 6 GTX. Surprise!! Der Schuh ist zwar ultra leicht, gut gefüttert, super gepolstert, hat aber eine stollige Sohle was ich beim wandern stark bespürt habe und ein unangenehmes Gefühl in den Fußsohlen zur Folge hatte. Ich habe endlich den perfekten Schuh gefunden. Es ist für mich der goldene Wanderschuh!
Ich wollte aber den Glauben an die HOKA’s nicht auf geben
So machte ich dann einen letzten Versuch und kaufte mir, aufgrund vieler Empfehlungen, den HOKA Clifton 9. Und da war er der goldene Wanderschuh!!! Ein Schuh der sich trug als wenn man auf Wolken lief. Einfach fantastisch. Hatten sich die vielen Pilger also doch nicht getäuscht. Der Schuh ist ultra leicht, gut gefüttert, super gepolstert, sieht modern aus, hat ein gutbelüftetes Obermaterial ist aber trotzdem wasserdicht.
Was dieser Schuh nun wirklich kann zeigte er dann auf diversen Wanderungen.