Camino Frances / Etappe 2: Roncesvalles – Zubiri
Heute geht es endgültig aus den Pyraenen heraus
Die zweite Etappe bringt mich heute aus den Pyränen heraus und nach Zubiri. Diese zweite Etappe gilt als schwierig da noch zwei Pässe überquert werden und ein steiler Abstieg anstehen. Nach der gestrigen Mega-Anstrenung muss ich es heute ruhiger angehen lassen da mich sonst meine Kräfte verlassen.
Die Nacht im Kloster war sehr angenehm, das Wecken mit Gitarre und Gesang ebenfalls und das Frühstück war eine nötige Energiequelle. So konnte es nach dem zusammensammeln und Rucksack packen losgehen. Als erstes kommt man an dem meist fotografierten Verkehrsschild vorbei. Auf dem steht, dass es nach Santiago de Compostela noch 790 Kilometer sind. Es geht dann durch einen Wald parallel zur N-135. Im Örtchen Burguete stößt man dann wieder auf diese. Dann geht es im Ort rechts ab über einen Bach und an einem großen Bauernhof vorbei, durch einen Wald und nach einiger Zeit zum Ort Espinal.
Wir stoßen wieder auf die N-135 die uns bis Pamlona immer wieder begegnen wird. Nach einem Kilometer biegen wir im Ort links ab und gehen einen Hügel hinauf, dann durch einen Wald, an einer großen Wiese vorbei und durch eine Pforte um dann die Nationalstraße zu überqueren. Herzlichen Glückwunsch das war der Alto de Mezquiriz. Der erste Pass für Heute. Von hier aus führt der Weg parallel der Straße durch einen Wald bis zu einem Punkt wo die Straße einen Bogen macht an dem wir die Straße wieder treffen.
Dann entfernt der Camino sich wieder der Straße und führt erneut parallel zu ihr durch einen Wald bis der Weg einen kleinen Fluss erreicht. Die Pilger können auf Betonquadern den Bach überqueren ohne nasse Füsse zu bekommen. Im frühen Frühjahr ist dieser Bach ein reißender Fluss und die Überquerung über die Betonquader ist nicht möglich da diese unter Wasser liegen. Das liegt an dem vielen Schmelzwasser nach dem Winter. Unser Weg führt uns nun um einen Kreisverkehr herum und Pilgerpfad folgend bis zu dem Ort Bizkarreta-Gerendiain. Gleich am Ortseingang ist die Bar Dena Ona in die ich eingekehrt bin und eine Stärkung in Form von Rindfleischstreifen mit Bechamel-Kartoffeln (Txuleta A la Brasa) und eine eiskalte Cola. Das Essen war sehr lecker.
Es ging dann noch durch den Ort durch, am Friedhof vorbei und wieder durch einen Wald (man sollte das genießen, dass wird bis Galizien sehr selten) und durch ein Wiesenknick bis in den Ort Lintzoain. Aus dem Ort raus geht es auf einem betonierten Weg ziemlich steil bergauf. Nach einem Kilometer wird aus dem Betonweg ein Schotterweg um nach einem weiteren abbiegen dann ein Felspfad wird (sehr uneben). Als der Weg wieder etwas ebener wird wird er auch eher wie ein normaler Waldweg, denn durch den Wald geht es mal wieder. Immer weiter bis wir irgendwann die höchste Höhe erreicht haben und uns auf einem kleinen Parkplatz direkt an der N-135 wiederfinden auf dem auch ein Foodtruck steht. Herzlichen Glückwunsch das ist der Alto de Erro, der zweite Passund letzte Pass für heute. Von jetzt an ging es nur noch bergab.
Wir gehen vom Parkplatz aus wieder (wie sollte es auch anders sein) durch den Wald nach wenigen Hundert Metern durchschreiten wir wieder ein Pforte. Der Weg führt weiterhin bergab (bisher gemßigt) was das gehen etwas leichter macht und es geht weiterhin durch den Wald. Es ist ein schöner Weg der bei großer Hitze natürlichen Schatten spendet. Die letzten drei Kilometer vor Zubiri wird der Weg durch den Wald wieder shr felsig und man muss genau aufpassen wohin man tritt. Den der Fels ist so das es aussieht als wenn felsige Bücher mit dem Buchrücken nach oben aus dem Boden ragen. Wenn man da nicht abknicken will muss man sehr konzentriert gehen. Die letzten 500 Meter vor dem Ort werden erschwerend auch noch so steil das man am liebsten auf allen Vieren den Berg herabsteigen möchte.
Ich komme relativ zeitig in Zubiri an und bekomme ein Bett in der Herberge Zaldiko und freunde mich mit der Herbergsmutter Maria an. Die Herberge ist klein, gemütlich und sauber. Es reicht zum übernachten. Nach der üblichen Routine von Wäsche waschen, duschen und runterkommen habe ich mit Zuhause telefoniert. Heute bin ich früh schlafen gegangen weil man hier auch nicht viel machen kann.
Fazit des Tages:
Wenn Du denkst du hast das schlimmste überstanden kommt der Camino grinsend mit der nächsten Etappe…