Via Baltica 2018 / Etappe 5: Hohendorf – Horst
Eine unliebsame Etappe übersprungen – aber charmant
In der Ferienwohnung von Fam. Hartmann in Hohendorf auf der Via Baltica fühlte ich mich so wohl, dass ich erst garnicht weg wollte. Aber die Sonne, das schöne Wetter und der Jakobsweg lockten mich dann doch vor die Tür.
Irgendwie war ich immer noch nicht im richtigen Pilgermodus und mir gefiel die Beschreibung der Etappe nicht, so dass ich entschied bis nach Buddenhagen zu wandern, dort den Zug nach Greifswald zu nehmen und von dort nach Horst zu pilgern. So machte ich es dann auch. Zuerst ging ich an einem Solarfeld vorbei um dann durch einen noch schöneren Wald wie bisher. Im Wald nahm ich den Abzweig Richtung Bahnhof. Leider mußte ich dort fast eine Stunde auf einen Zug warten. Dann auch noch in der prallen Sonne. Das war wohl das Los des Gehfaulen. Nach fast einer Stunde in der Bahn kam ich in Greifswald am Bahnhof an. Dort holte ich mir noch in einer Dönerbude eine kalte Cola und bin dann los.
Der Weg führte mich erst an einer Hauptstrasse entlang die genauso unschön war wie die in Polen, aber schon nach etwa einem Kilometer bog der Weg rechts ab und wand sich durch ein Gewerbegebiet um dann unter Bäumen am Greifswalder Friedhof entlang zu führen. Ein schöner schattiger Weg in der Mittagssonne. Es war so um die 25 Grad warm und wenn ich gewußt hätte was noch auf mich zu kommt hätte ich jetzt noch nicht gestöhnt. Danach führte die Via Baltica zur B105, hundert Meter an Ihr entlang um dann unter einer Brücke entlang zu einem Golfplatz zu gehen. Der Pilgerweg verlief an dem Golfpatz entlang bis zu einem Wald. Dann an dessen Südrand entlang. Je weiter sich der Jakobsweg vom Golfplatz entfernte um so weniger wurde das Gras auf dem Weg gemäht. Soll heißen, teilweise war das Gras bis zu 80 cm hoch, was das Gehen enorm anstrengend machte.
Dann machte die Via Baltica eine Rechtsabbiegung und der Wald lag jetzt rechts von mir. Nach einigen Kilometern schlug der Weg nach links um und verlief über viele Kilometer immer am Waldrand entlang. Das war einer der schönsten Teile der Via Baltica. Es war schattig, es duftete nach Wald und es war aber auch nicht kühl. Der Weg führte vorbei an den Örtchen Steffenshagen, Klein Petershagen und Groß Petershagen die man alle in der Ferne sehen konnte. Kurz vor dem Rienegraben, also etwa 2 Kilometer vor Gerdeswalde wurde aus dem schönen Sandweg wieder asphaltierte Strasse. Ab hier waren es noch rund 3 Kilometer bis Horst. Ich konnte schon in der Ferne die Kirchturmspitze sehen.
Wenn man das Ziel schon vor Augen hat wird man schlapp, habe ich das Gefühl denn dann dauert es noch Ewigkeiten bis man das ersehnte Ziel erreicht. So auch hier bei Horst. Die Kirchturmspitze zeigt sich immer mal wieder zwischen Büschen und Bäumen und lacht mich aus. Von Gerdeswalde, wo ich eine Pause einlegte, rief ich bei Fam. Gruel an um um Unterschlupf zu bitten, der mir gewährt wurde. Als ich ankam erklärte Frau Gruel mir, dass ich noch mit dem schlafen bis 21:00 Uhr warten müsse weil an dem Tag Saunatag war und Herr Gruel mit einigen Nachbarn in die Sauna im eigenen Hause ging. Diese war in dem Zimmer in dem ich Unterkunft bekam. Na man kann sich vorstellen wie die Temparatur des Raumes ist in dem eine Sauna für zwei Stunden genutzt wurde und hinterher mit offenen Tür aus lüften muss. Es war heute ohnehin schon schön warm, dass kam nun noch dazu. Ich schlief aber trotzdem auf einer der Ruheliegen einigermaßen gut.
Wetter: Heiter
Temperatur: 25 Grad
Etappenstrecke: 18,2 km
Etappendauer: 4:43 Stunden