Via Baltica 2018 / Etappe 6: Horst – Grimmen
Dies war eine schöne Etappe auf der Via Baltica
Nachdem ich mit den Katzen und Hühnern am Vorabend zu Bett gegangen bin, (es war tatsächlich erst 21:30 Uhr) wachte ich schon früh auf und machte mir draussen mein Frühstück um gestärkt und ausgeschlafen die nächste Etappe anzugehen.
Auf der Ruheliege im Saunaraum habe ich nur gut geschlafen weil ich mir zwei Matratzen übereinander gepackt hatte. Ansonsten hätte ich so derbe durch gehangen, dass mein Hintern den Boden berührt hätte. Aber sei es drum. Es ging weiter. Heute morgen war es deutlich kühler als gestern, der Himmel war leicht bewölkt und es wehte ein frischer Wind, so dass ich noch mein langärmeliges Oberhemd überzog. Auf dieser Etappe ging es aus Horst hinaus erstmal an der Kirche vorbei, dann links ab einen landwirtschaftlichen Weg, der sich als Betonpiste heraus stellte. Nach dem Gehöft wurde der Wg jedoch zu einem gut begehbaren Sandweg.
Es dauerte auch nicht lange dann erreichte ich einen Wald an dessen Ostseite ich diesen passierte bis ich plötzlich das typische Geräusch einer viel befahrenen Strasse vernahm. Das war sehr ungewöhnlich denn bisher war ich in fast ewiger Einsamkeit gepilgert. Lediglich an den Zielen und Starts kam ich mit Menschen in Berührung. Ansonsten kam bei mir eher das Gefühl auf, ich hätte den Weltuntergang verpasst und wäre jetzt der einzige Mensch auf Erden. Je näher ich kam um so deutlicher konnte ich sehen das es sich um eine 4 spurige Schnellstrasse handelte. Am Abend bekam ich heraus das es die B96 war. Diese überquerte ich über eine Brücke und ging daraufhin wie gestern an einer Baum- und Buschreihe entlang.
Links und rechts konnte ich die Orte Willerswalde und Bremerhagen erkennen, der Weg führte mich allerdings immer weiter geradeaus. Hier war der Pilgerweg mal einen Abschnitt geteert mal war er wieder auf Schotter und mal auf Sand. Das war auf dieser Etappe eine willkommene Abwechslung und wurde nicht langweilig. Aber der Weg erschien hier durch die langen Geraden als wolle er nie enden. Dank der Bäume und Busche die auf der einen Seite standen, hatte ich auch einigermaßen Schattten. Dann ging es wieder am Rand eines Waldes vorbei auf den Ort Hohenwarth zu. Der war weit zu erkennen wegen seiner neuen und hohen landwirtschaftlichen Bauten.
Es ging dann noch an dem Ort Heidebrink vorbei das links von mir in den Felder lag. Kurz darauf kam ich durch ein Gewerbegebiet, das Grimmen vorgelagert lag. Nachdem ich das endlich geschafft hatte überquerte ich die Bundesstraße 194 und sah eine Tankstelle zu der ich mich schnurstracks begab um mir ein schön kaltes Getränk zu holen. Ja, es war inzwischen doch noch recht warm geworden und wir hatten jetzt locker 26 Grad. Eine Flasche zischte ich sofort noch dort vor Ort weg, die Andere nahm ich mit. Ich folgte weiter der Beschreibung in dem Pilgerführer von Bernhard Weber, der mich gut über die Via Baltica brachte, bis zur Kirche bzw. Pastorat im Stadtkern. Die Pilgerunterkunft nennt sich „Pfarrscheune“ in der Domstr. 7.
Hier fand ich eine relativ neu renovierte Pilgerherberge für 4 Personen. Das Gebäude wurde liebevoll umgebaut. So gab es auf der einen Seite den Schlafraum mit zwei Etagenbetten, einem Sofa, zwei Stühlen und einem Tisch und daneben einen Aufenthaltraum mit Küche, Kühlschrank, Tisch und Stühlen. Davon ab ging noch Waschräume, Dusche und Toiletten. Das ganze war wie gesagt sehr liebevollrestauriert und eingerichtet worden. Ich war alleine hier (wie fast überall auf der Via Baltica) und hatte somit freie Bettenwahl. Ich ging noch zum LIDL vor Ort und kaufte wieder ein für eine warme Mahlzeit (es war ja eine Kochgelegenheit vorhanden) und das Frühstück morgen früh. Ansonste bin ich ins Bett gegangen als es dunkel wurde.
Wetter: Heiter bis wolkig
Temperatur: 26 Grad
Etappenstrecke: 17,6 km
Etappendauer: 5:29 Stunden